Kugelmühlen sind der Klassiker unter den Mahlanlagen: Bei etwa 90% aller weltweiten Installationen werden sie eingesetzt. Die Kugelmühle überzeugt durch ihr einfaches Prinzip und den geringen Wartungsaufwand: Sie ist robust, langlebig und verfügt über eine hohe Betriebszuverlässigkeit. Je nach Trocken- oder Nassmahlung kann durch den Einsatz eines Sichters oder Hydrozyklons im geschlossenen Kreislauf die Effizienz zusätzlich gesteigert werden.
Der Durchmesser einer Kugelmühle hat großen Einfluss auf die Leistungsaufnahme der Mühle und somit auf die mögliche Produktionsleistung. Denn das Verhältnis des Durchmessers zur Mahlbahnlänge bestimmt die Verweildauer des Gutes in der Mühle und damit die theoretisch erreichbare Feinheit des Materials am Auslauf.
Gröbere Produkte würden in langen Mühlen zu fein gemahlen werden. Sie benötigen die kurze Verweildauer einer kurzen Mühle.
Feine Produkte brauchen hingegen eine lange Verweildauer.
Durch den Verbund einer Mühle mit einem Sichter kann man die Produktfeinheit zusätzlich steuern und nur die noch zu groben Anteile zurück in die Mühle geben. Deshalb sind sehr lange Mühlen heutzutage nicht mehr üblich.
Gängige Längen-Durchmesserverhältnisse:
Kurze Mühlen: L/D <2,5
Normale Mühlen: L/D 2,5 – 3,5
Lange Mühlen: L/D 3,5 - 5,
Wenn Kugelmühlen über Laufringe oder -flächen am Mühlenmantel auf einzelnen Lagersteinen gelagert werden, spricht man von einer Gleitschuhlagerung.
Diese moderne Lagerungsvariante ist effektiv und kostengünstig, weil die Stirnböden der Mühle nicht zur Lastaufnahme konstruiert werden müssen. Je nach Mühlengröße kommen zwei, drei oder vier Gleitschuhe je Lagerseite zum Einsatz. Die Mühle, mit ihrem hohen Gewicht, liegt dabei statisch auf den Lagerschuhflächen auf. Mittels einer Hochdruckpumpe wird Schmieröl in den Zwischenraum von Mühlenrohr und Lagerung gepumpt, wodurch die Mühle minimal angehoben wird. Dieser Vorgang wird als hydrostatische Schmierung bezeichnet. Wenn die Mühle sich durch den Mühlenmotor angetrieben dreht, erzeugt die Bewegung der Mühlenlauffläche eine hydrodynamische Schmierung. Eine Niederdruckpumpe hält den Ölfluss aufrecht.
Für den Fall eines Problems im Ölkreislauf sind die Gleitschuhe aus einem Material mit Notlaufeigenschaften gefertigt, so dass kein Verschleiß oder Defekt auf der Mühlenlauffläche entsteht.
Üblich ist ein Füllgrad von ca. 30 %, der sich oft als wirtschaftlichster Sollwert ergibt. Allerdings sind Füllgrade um 24-26 % bei den meisten Anlagen die energetisch bessere Variante, wenngleich die Produktion geringer ist. Es kommt also immer auf die Zielstellung des Betreibers an. Bei sehr leicht zu mahlenden Produkten sind häufig bereits Füllgrade um 20 % ausreichend und sinnvoll.
Wenn man tiefer in die Fragestellung einsteigt, kommt man zu der Erkenntnis, dass es im Grunde die Bewegung der Kugelcharge ist, die von den Faktoren Mühlendrehzahl, Materialcharakteristik, Panzerungsprofil, Mühlendurchmesser, Kugelgrößen und dem Füllgrad abhängt.
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