Separate Mahlung
Die Zementindustrie steht an einem Wendepunkt: Sie sieht sich wachsendem Druck ausgesetzt, ihre Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig den weltweiten Bedarf an Bauwerken zu decken. Mit einem Anteil von 7 % an den globalen CO₂-Emissionen muss der Sektor innovative Lösungen umsetzen, um mit den Klimazielen in Einklang zu kommen. Ein solcher Durchbruch ist die separate Mahlung – eine Mahltechnologie, die die Zementproduktion neu definiert, indem sie die Materialverarbeitung optimiert, die Leistung verbessert und den CO₂-Fußabdruck verringert.
Die Zementproduktion ist von Natur aus kohlenstoffintensiv – pro Tonne Zement entstehen etwa 0,85 Tonnen CO₂. Der Großteil dieser Emissionen stammt aus der Kalzinierung von Kalkstein und der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Um dem entgegenzuwirken, verfolgt die Branche verschiedene Strategien:
In der traditionellen Zementproduktion werden Klinker, Gips und SCMs gemeinsam in einer einzigen Mühle gemahlen. Dieses einfache Verfahren bringt jedoch erhebliche Nachteile mit sich:
Bei der separaten Mahlung werden die einzelnen Komponenten individuell verarbeitet und erst danach gemischt. Das ermöglicht:
Ein Zementwerk in Südamerika vollzog den strategischen Wechsel von Intermahlung zu separater Mahlung für seinen Type-IT-Zement, der zu 50 % aus Klinker besteht. Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Die Produktionsleistung stieg um 40 % – von 100 auf 140 Tonnen pro Stunde. Zudem konnte der Klinkeranteil gesenkt und stattdessen 12 % Kalkstein in Type-IL-Zement eingesetzt werden. Auch die Frühfestigkeit verbesserte sich, da die Klinkerfeinheit gezielt optimiert wurde. Dieser Erfolg ebnet den Weg für die künftige Einführung von LC3-Zement – einer kohlenstoffarmen Alternative mit calcinierter Tonerde.
Herausforderungen und Lösungen
Trotz der klaren Vorteile bringt die Umsetzung der separaten Mahlung gewisse Herausforderungen mit sich:
Der Weg nach vorn
Die Global Cement and Concrete Association (GCCA) prognostiziert, dass Klinkersubstitution die Emissionen der Branche bis 2050 um 37 % senken kann. Separate Mahlung ist ein zentraler Hebel zur Realisierung dieses Ziels, da sie ermöglicht:
Fazit
Separate Mahlung ist mehr als ein Effizienzgewinn – sie markiert einen Paradigmenwechsel für nachhaltigen Zement. Durch die Entkopplung der Materialverarbeitung eröffnen sich neue Freiräume für Flexibilität, Leistungssteigerung und Emissionsreduktion. Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird die Implementierung solcher Innovationen unverzichtbar. Mit gezielten Investitionen und enger Zusammenarbeit kann sich die separate Mahlung als Fundament für eine grüne Bauwirtschaft etablieren.
Die Christian Pfeiffer Mill Inspection App unterstützt Nutzer dabei, sicherzustellen, dass die Mahlanlage
so energieeffizient wie möglich betrieben wird.
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